IPOM für die Versorgung von Ventral- und Narbenhernien

In der Ventral- und Narbenhernien-Chirurgie wird viel über die optimale Technik zur Platzierung der Netzimplantate diskutiert. Neben anderen Operationsverfahren bestimmen momentan die intraperitoneale Onlay-Mesh-Technik (IPOM) und die offene Sublay-Technik den chirurgischen Diskurs.

Herniamed-Registerstudie zu IPOM vs. Sublay

Eine aktuelle Herniamed-Registerstudie mit fast 10.000 Operierten hat nun Vor- und Nachteile des laparoskopischen IPOM und der offenen Sublay-Technik verdeutlicht. Zwar schnitt die IPOM-Technik bei den intraoperativen Komplikationen schlechter ab (2,3 % vs. 1,3 % bzgl. Blutungen und Organverletzungen). Jedoch erfuhren Patienten der IPOM-Gruppe signifikant weniger postoperative Komplikationen, wie Wundinfektionen und Nachblutungen (3,4 % vs. 10,5 %), und nur bei 1,5 % wurde eine komplikationsbedingte operative Revision notwendig (Sublay: 4,7 %). Der durchschnittliche Krankenhaus-Aufenthalt fiel bei der IPOM-Technik mit 4 ± 3 Tagen deutlich kürzer aus als bei der Sublay-Technik (6 ± 5 Tage). RezidivVon einem Rezidiv spricht man in der Medizin, wenn eine therapierte Erkrankung erneut auftritt. Man spricht auch von Rückfall.-Raten und Schmerzstärke waren 1 Jahr nach dem Eingriff vergleichbar.1

Die Beschaffenheit des Netzes ist entscheidend

pfmmedical ist es vor mehr als 15 Jahren gelungen, in einem weltweit einzigartigen Verfahren Titan in minimaler Dicke im Nanometerbereich auf Polypropylen aufzubringen und dort kovalent zu binden. So bleibt die Flexibilität des Basismaterials erhalten und wird mit der guten Körperverträglichkeit des Titans kombiniert.

Für die minimalinvasive IPOM-Methode bieten die titanisierten Polypropylen-Netze TiMESH eine Reihe von Vorteilen, vor allem im Hinblick auf die Körperverträglichkeit.

Titanisierte Netze: gut verträglich, geringere Entzündungsreaktionen

Die Titanisierung macht das normalerweise hydrophobe Polypropylen hydrophil. Dies ist ein wesentlicher Pfeiler der hervorragenden Körperverträglichkeit von TiMESH2. Denn durch die Titanisierung fällt die Aktivierung des Immunsystems geringer aus2,6.

Weiterhin führt die hydrophile Oberfläche von TiMESH dazu, dass das Netz nach dem Einsetzen schnell von körpereigenen FibroblastenFibroblasten sind aufbauende Zellen. Sie produzieren alle Fasern und molekularen Bestandteile des Bindegewebes und verleihen diesem seine Struktur und Festigkeit. besiedelt und neoperitonealisiert wird4.

Laut den Guidelines der IEHS (International Endohernia Society) eignet sich TiMESH für den IPOM-Einsatz und sämtliche OP-Techniken in der Hernienchirurgie5. Die titanisierten Netze von pfmmedical sind in unterschiedlichen Größen und Gewichten erhältlich und erlauben eine individuelle Auswahl für den jeweiligen Eingriff und Patienten.

Easy IPOM

Die titanisierten Netzimplantate der pfmmedical sind alle für IPOM geeignet. Wir sprechen sogar von Easy IPOM. Denn die Netze sind von beiden Seiten beschichtet, so dass in der Anwendung keine zusätzliche Adhäsionsprophylaxe notwendig ist und kein Risiko einer Verwechslung der peritonealen und viszeralen Netzseite besteht.

Weitere Vorteile sind:

  • Keine Vorbereitung (z. B. Anfeuchten) des Netzimplantats notwendig
  • Leichtgängige Trokarpassage
  • Alle Fixierungssysteme sind anwendbar
  • Sehr gutes peritoneales Einwachsen

  1. Köckerling, F., Simon, T., Adolf, D. et al. Laparoscopic IPOM versus open sublay technique for elective incisional hernia repair: a registry-based, propensity score-matched comparison of 9907 patients. Surg Endosc 33, 3361–3369 (2019).
  2. Scheidbach H., Tamme C., Tannapfel A., Lippert H., Köckerling F., In vivo studies comparing the biocompatibility of various polypropylene meshes and their handling properties during endoscopic total extraperitoneal (TEP) patchplasty: an experimental study in pigs. Surg Endosc., 2004. 18(2): p. 211-220.
  3. Binnebösel M., Junge. K., Klink C. D., Serno J., Otto J., Conze J., Öttinger A. P., Schumpelick V., Adhesion as a Chronic Inflammatory Problem? Risk for Adhesions, Migration, and Erosions?, in Hernia Repair Sequelae, S. V. and F.R. J., Editors. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2010, 305-315.
  4. Lehle K., Lohn S. Verbesserung des Langzeitverhaltens von Implantaten und anderen Biomaterialien auf Kunststoffbasis durch plasmaaktivierte Gasphasenabscheidung (PACVD), Abschlussbericht Forschungsverbund “Biomaterialien (FORBIOMAT II)”, 149–173, 2002
  5. Bittner, R., Bingener-Casey, J., Dietz, U. et al., Guidelines for laparoscopic treatment of ventral and incisional abdominal wall hernias (International Endohernia Society [IEHS]) - Part III. Surg Endosc 2014, 28:380–404.
  6. Schug-Paß C., Tamme C., Tannapfel A., Köckerling F., A lightweight polypropylene mesh (TiMesh) for laparoscopic intraperitoneal repair of abdominal wall hernias: : comparison of biocompatibility with the DualMesh in an experimental study using the porcine model., Surg Endosc. 2006, 20(3): 402-409.