Für Patienten und Angehörige: Behandlung von Pleuraerguss oder Aszites mit Dauerdrainage-Katheter
Für Betroffene bringen Pleuraerguss und Aszites im Normalfall eine große Einschränkung der Lebensqualität mit sich – Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Atemnot sind nur einige der Symptome. Auch die Angehörigen sind häufig von den Einschränkungen, die sich aus der Erkrankung ergeben, betroffen.
Meist sind Pleuraerguss oder Aszites die Folge anderer schwerwiegender Krankheitsbilder. So führt eine Behandlung dieser Folgeerscheinungen in der Regel nicht zu einer vollständigen Genesung, kann jedoch eine deutliche Linderung und damit die Verbesserung der Lebensqualität für Patienten und ihre Angehörigen erreichen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Pleuraergüsse?
Pleurapunktion
Die Pleurapunktion ist ein ambulanter Eingriff. Dabei wird der Erguss unter lokaler Betäubung mit einer Kanüle angestochen und die angesammelte Flüssigkeit mit einer Spritze über einen Katheter in ein Auffangbehältnis gezogen. Sofern der Erguss wiederkehrend ist, muss diese Prozedur, in den meisten Fällen im Krankenhaus, wiederholt vorgenommen werden.
Chemische Pleurodese
Bei einer chemischen Pleurodese wird der Pleuraspalt in einem stationären Eingriff unter Vollnarkose verödet. Hierzu wird eine Substanz (bspw. Puder) in den Pleuraspalt eingebracht, die Lungen- und Rippenfell miteinander verklebt, so dass keine Körperhöhle mehr verbleibt, in der sich Flüssigkeit ansammeln kann.
Pleurektomie
Die Pleurahöhle wird gebildet durch das äußere Rippenfell und das innere Lungenfell. Die Pleurektomie ist ein Verfahren, bei dem in einem chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose das Rippenfell operativ entfernt wird. Somit besteht keine Pleurahöhle mehr, in der sich Flüssigkeit ansammeln kann.
Dauerdrainagekatheter
Der Dauerdrainagekatheter wird unter einmaliger, lokaler Betäubung in den Pleuraspalt implantiert. Sofern notwendig, kann er über einen längeren Zeitraum dort verbleiben. Über den Katheter kann jederzeit bei Bedarf die angesammelte Flüssigkeit abgelassen werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Aszites?
Parazentese (Aszitespunktion)
Die Parazentese ist ein ambulanter Eingriff. Dabei wird der Aszites unter lokaler Betäubung mit einer Kanüle angestochen und die angesammelte Flüssigkeit mit einer Spritze über einen Katheter in ein Auffangbehältnis gezogen. Sofern der Erguss wiederkehrend ist, muss diese Prozedur, in den meisten Fällen im Krankenhaus, wiederholt vorgenommen werden.
Elektronische Pumpe
Eine implantierbare, elektronische Pumpe überwacht bei einem Aszites die Flüssigkeitsmenge im Bauchraum und pumpt diese bei Bedarf über einen Katheter in die Blase, wo sie mit dem Urin ausgeschieden wird.
Dauerdrainagekatheter
Der Dauerdrainagekatheter wird unter einmaliger, lokaler Betäubung in die Bauchhöhle implantiert. Sofern notwendig, kann er über einen längeren Zeitraum dort verbleiben. Über den Katheter kann jederzeit bei Bedarf die angesammelte Flüssigkeit abgelassen werden.
Die Dauerdrainage als Behandlungsalternative
Der Dauerdrainage-Katheter kann bei beiden Krankheitsbildern, dem Pleuraerguss und dem Aszites, zum Einsatz kommen. Er wird in einem minimalinvasiven ambulanten oder stationären Eingriff in den Pleuraspalt oder in die Peritonealhöhle (Bauchraum) implantiert. Dies erfolgt unter einmaliger örtlicher Betäubung. Die Implantation dauert in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten. An den Katheter wird dann bei Bedarf ein Drainagebehälter angeschlossen, so dass die angesammelte Flüssigkeit aus Pleura oder Bauchhöhle abfließen kann.
Nach der Implantation und der ersten Drainage in der Klinik können Sie, als Patient, wieder in Ihre gewohnte, häusliche Umgebung. Die Drainage erfolgt dort nach ärztlicher Vorgabe - entweder durch Sie selbst oder durch Ihre Angehörigen oder den Pflegedienst.
Wann ist die Behandlung mit dem Dauerdrainagekatheter sinnvoll?
Die Implantation eines Dauerdrainagekatheters ist dann sinnvoll, wenn eine wiederholte Drainage zu erwarten ist. Bei malignem und benignem Aszites ist dies generell der Fall, bei rezidiven Pleuraergüssen häufig. Die Entscheidung, ob bei Ihnen ein Katheter implantiert werden kann, liegt beim Arzt und ist stets abhängig von Ihrem individuellen Krankheitsbild und dem allgemeinen Gesundheitszustand.
Warum ist die Dauerdrainage sinnvoll?
Lebensqualität
Der größte Vorteil eines Dauerdrainagekatheters ist, dass Sie nach der Implantation in Ihrer häuslichen Umgebung weiter versorgt werden können. Es ist nicht mehr notwendig, zur Punktion in die Klinik zu fahren. Darüber hinaus ist die Drainage mit dem ASEPT® System so einfach, dass sie von Ihnen selbst oder Ihren Angehörigen durchgeführt werden kann. Sollte dies nicht möglich sein, übernimmt ein Pflegedienst die Behandlung.
Die Drainage selbst dauert lediglich 10-15 Minuten und Sie verspüren noch während der Therapie eine Linderung Ihrer Schmerzen und anderer Symptome, wie beispielsweise der Atemnot.
Darüber hinaus kann es bei der Behandlung von rezidiven Pleuraergüssen mit dem Dauerdrainagekatheter zu einer sogenannten Spontan-Pleurodese kommen. Hierbei verkleben sich durch den Unterdruck bei der Drainage Lungenfell und Rippenfell miteinander und schließen so den Pleuraspalt. Es kann keine Flüssigkeit mehr eingelagert werden. Bei rund 60 % aller Patienten tritt diese Spontan-Pleurodese durchschnittlich innerhalb eines Monats auf. (Warren et al., European Journal of Cardio-thoracic Surgery 33 (2008) 89-94)
Sicherheit
Die Implantation des Dauerdrainagekatheters erfolgt mit kleinstmöglichem Aufwand und unter örtlicher Betäubung, so dass die Belastung für Sie begrenzt ist. Außerdem birgt sie ein geringes Verletzungsrisiko für innere Organe.
Die Therapie weist darüber hinaus ein geringes Infektionsrisiko auf. Zum einen besteht dank der getunnelten Anlage des Katheters eine effektive Infektionsbarriere. Zum anderen verringern die unter negativem Druck stehenden Drainage-Flaschen das Risiko eines Eindringens kontaminierter Flüssigkeiten in den Ergussraum. Die Drainageflaschen bestehen aus medizinischem PVC und überstehen Stürze oder Stöße, ohne zu zerbrechen. Auch scharfe oder spitze Gegenstände können der Flasche nichts anhaben, die drainierte Flüssigkeit kann also nicht auslaufen.
Wie ist die Versorgung nach der Implantation geregelt?
Implantation & Anmeldung
Nach der Implantation nimmt das Klinikpersonal die erste Drainage vor. Der Arzt legt dann für die weitere Behandlung die Drainagehäufigkeit und -menge sowie die Größe der zu verwendenden Drainageflaschen fest. Zeitgleich meldet das Klinikpersonal die Implantation per Fax an die pfm medical. In der Anmeldung werden sowohl Ihre Kontaktdaten, die Daten Ihres Hausarztes und des Pflegedienstes sowie die Angaben zu Drainagemengen und -zyklen angegeben.
Kontaktaufnahme & Einweisung
Treten keine Komplikationen auf, werden Sie nach der ersten Drainage aus der Klinik entlassen. Einer unserer Anwendungsberater meldet sich innerhalb von 12 Stunden nach Erhalt der Faxanmeldung bei Ihnen und gegebenenfalls beim Pflegedienst, um einen kurzfristigen Termin für eine Einweisung in die Drainage mit dem ASEPT® System zu vereinbaren. Auch mit dem Hausarzt nimmt der Anwendungsberater Kontakt auf, um die weiteren Abläufe zu klären. So ist Ihre lückenlose Rundum-Versorgung gewährleistet.
Drainage zu Hause
Ihr Hausarzt sendet die Rezepte unmittelbar an uns, wir verschicken das Drainage Kit dann binnen 1-3 Werktagen direkt an Sie. So ist sichergestellt, dass bei der nächsten Drainage das Material bei Ihnen vorliegt. Wenn das Rezept bis 13 Uhr bei uns eingeht, wird das Kit sogar noch am gleichen Tag verschickt.
Wie funktioniert die Drainage?
Downloads
Kontakt
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T +49 2236 9641-530